Der Pulli mit dem Rollkragen war unglaublich warm und ich glaube, er kratzte auch ein bisschen, obwohl ich gar nicht empfindlich war, was das Kratzen von Wolle anging. Auf jeden Fall war der Pullover, den ich als Zwölfjährige trug, ein Gesamtstrickkunstwerk meiner Mutter, bestehend aus vielen, sehr harmonischen Farbenreihen, die in unterschiedlichen Mustern gefertigt waren.
Die Strickanleitung hatte Mama aus der Brigitte. Die Frauenzeitschrift lag bei uns auf dem Wohnzimmertisch, so lange ich denken kann. Anfang der 80er wurde viel gestrickt. Anfang der 90er begann ich mein eigenes Leben in Düsseldorf, zog in meine eine Wohnung und kaufte mir meine eigenen Zeitschriften. Auch die Brigitte. Ich strickte nicht, in den 90ern wurde nicht gestrickt, aber ich aß und kochte gerne und sammelte die Rezepte, die so anders waren als das übliche Einerlei. Und weil ich das Reisen liebte, las ich die Brigitte auch wegen der Reiseberichte.
Und weil ich das Schreiben liebe, habe ich mich als "Starke Stimme" mit einem Text auf brigitte.de anlässlich des 60jährigen Jubiläums meiner heißgeliebten Frauenbibel beworben. Dieser Artikel zum Thema Mitte 40, in dem ich mich mit dem Thema tragbare Mode und der Gelassenheit von Äußerlichkeiten betreffend auseinandersetze, ist heute veröffentlicht worden.
Ich freue mich sehr.
Auch über Euer Interesse am Projekt 60 starke Stimmen.
Die Texte sind so abwechslungsreich wie lesenswert.
60 Stimmen
P.S. Danke an meine Freundin Johanna (13), die die professionellen Fashion-Aufnahmen von mir gemacht hat.